fast-Sommer 2011, nichts zu klagen
August 2nd, 2011… hier geht alles seinen Gang, das Leben ist gleich und doch immer wieder neu. Weil wir anders werden. Ich versuche, jeden Tag mindestens eine halbe Stunde oder mehr zu laufen, entdecke neue Feldwege rund um Genf, Feldwege zwischen jeweils zwei Endstationen der Trams oder Busse.
Ich fange an, gewisse politische Zusammenhänge in ihren gegenteiligen Interpretation zu sehen, mehr als Spiel, und ich muss zugeben, das verwirrt mich etwas. Z.B. Lybien, mein Sohn (aus der Ferne auf Besuch) verteidigt Khaddafi fast als Märtyrer, obwohl die Scheichs dort unten diesen Khaddafi auch nicht mögen. Ich fange an zu glauben, dass diese Kriege aus Dummheit laufen, nicht einfach nur aus Bosheit. Bosheit wäre ein Teil der Dummheit, Dummheit ist viel weitreichender, hat viel mehr Konsequenzen, ist am Ende schlimmer in der Auswirkung, als ‘nur’ Bosheit.
Schwieriger ist es allerdings, zu denken, die Amerikaner seien dumm. Sie seien voller Bosheit geht irgendwie besser, passt besser.
Also, bei so vielen blöden Fragen geht es uns doch ganz gut, nicht wahr? Ich lese gerade ein paar Schauerromane, wo es den Leuten viel dreckiger geht als uns hier im schönen Genf: essen, schlafen, Sonne sind ok … na, der Sommer ist ein wenig zu kühl, und der Ex-Mann spinnt wieder mal, ladet mich in Süd-West-Frankreich wieder einmal vor Gericht für nächsten Herbst, dem ich natürlich fern bleibe, weil ich ein Papier nicht unterschreiben will … also alles bloss gut bürgerlicher Alltag … schon fast langweilig …